Die 12. Klasse beendete ihre Waldorfschulzeit am Wochenende mit dem nachgeholten Theaterspiel aus Jahrgang 11. Das war ein kraftvoller Abschluss, bei dem sich die ganze Klassengemeinschaft sich noch einmal in ihren Stärken erleben konnte.
Mit dem 1943 zuerst aufgeführten Stück „Der Drache“ von Jewgeni Schwarz unter der Regie von Simeon Wutte konnten sowohl einige Schüler:innen ihr schauspielerisches und musikalisches Talent auf hervorragende Weise zeigen als auch die Klasse in zwei verschiedenen Besetzungen in Schüler:innen- und Elternvorstellungen begeistern – und das nach einer Probenzeit von nur 3 Wochen, am Ende eines Schuljahres, in dem sich die Klasse nur wenig gesehen und wahrgenommen hat!

In einem Land, herrschte seit 400 Jahren ein Drache. Er regierte so mächtig, fürchterlich, abstoßend und unterdrückend zugleich, dass viele Bewohner in Angst und Schrecken vor ihm lebten und sich anpassten. Der Bürgermeister und sein Sohn Heinrich sind zu seinen Stellvertretern aufgestiegen und haben es sich unter seinem Regime bequem eingerichtet. Und sogar der Kater erwähnt: „Wo du’s warm und weich hast, tust du am klügsten, wenn du vor dich hindöst, schweigst und nicht nachdenkst über die unangenehme Zukunft.“

Jedes Jahr muss in diesem Land das schönste Mädchen mit dem Drachen Hochzeit feiern und verschwindet daraufhin auf Nimmerwiedersehen in seiner Höhle. Diesmal trifft es Elsa, die Tochter der Archivarin Charlemagne. Eines Tages jedoch taucht der Ritter Lanzelot auf und verspricht den Menschen, sie von dem Drachen zu befreien und von all dem Leid zu lösen. Doch niemand mag so richtig daran glauben, bis die drei Drachenköpfe tatsächlich rollen.
Infolgedessen zieht sich Lanzelot zu Tode verwundet zurück. Ein freies Leben für die Bürger scheint fortan möglich. Doch getreu dem Motto »Der König ist tot. Es lebe der König« gibt der Bürgermeister sich als vermeintlicher Drachentöter aus und führt die Regierungsgeschäfte in gleicher Art und Weise weiter. Er betreibt das diktatorische Geschäft aufs Neue, zwar in der milderen Ansprache als menschlicher Präsident, dennoch vergleichbar mit grausamer Härte. Doch wie wird es nun für die Menschen weitergehen?